Wenn Bäume vor Gericht landen: Wann Nachbarn und Mieter Recht bekommen

Wenn Bäume vor Gericht landen: Wann Nachbarn und Mieter Recht bekommen
Bäume können zwischen Nachbarn, Vermietern und sogar Unternehmen juristische Auseinandersetzungen auslösen. Aktuelle Gerichtsurteile in Deutschland haben geklärt, wann ein Baum zur Haftungsfrage wird – und wann er einfach nur Teil der Landschaft bleibt. Ob versperrte Aussichten oder herabfallende Äste: Oft drehen sich Streitigkeiten darum, ob der Baum ein echtes Risiko darstellt oder lediglich eine Unannehmlichkeit ist.
In Hamburg entschied das Landgericht, dass Nachbarn eine Stabilitätsprüfung verlangen können, wenn ein Baum umzustürzen droht oder schwere Äste abwirft (Aktenzeichen: 304 O 247/13). Regelmäßige Kontrollen und die Entfernung von Totholz sind besonders bei älteren Bäumen wichtig, die auf ein Nachbargrundstück ragen – wie das Landgericht Lübeck bestätigte (Aktenzeichen: 1 S 38/20). Doch nicht jeder schief stehende Baum rechtfertigt Maßnahmen: Das Amtsgericht München urteilte, dass Versicherungen die Fällkosten nur übernehmen, wenn der Baum bereits Schäden verursacht (Aktenzeichen: 155 C 510/17).
Die Urteile zeigen, dass Konflikte rund um Bäume von messbaren Risiken abhängen – nicht von persönlichen Vorlieben. Hauseigentümer müssen eine konkrete Gefahr nachweisen, um Maßnahmen durchzusetzen, während öffentliche Vorhaben den Baumschutz überstimmen können, wenn der Nutzen überwiegt. Auch bei Versicherungsleistungen und Mietanpassungen gelten strenge Kriterien, die wenig Spielraum für vage Beschwerden lassen.

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