Rosa von Praunheim – ein Leben für die **LGBTQIA+**-Bewegung und das queere Kino

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Eine Gruppe von Menschen steht zusammen in der Mitte des Bildes.

Ikon der Schwulenbewegung - Rosa von Praunheim verstorben - Rosa von Praunheim – ein Leben für die **LGBTQIA+**-Bewegung und das queere Kino

Ikone der Schwulenbewegung – Rosa von Praunheim stirbt mit 83 Jahren

Rosa von Praunheim, Pionier des queeren Kinos und Aktivist der LGBTQIA+-Bewegung, ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Nur wenige Tage zuvor hatte er seinen langjährigen Lebensgefährten Oliver Sechting geheiratet. Mit seinem mutigen künstlerischen und politischen Wirken prägte von Praunheim die LGBTQIA+-Kultur nachhaltig.

Sein Durchbruch gelang ihm 1971 mit dem provokanten Film „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“. Der Streifen löste heftige Debatten aus und inspirierte die Gründung zahlreicher schwul-lesbischer Initiativen in Deutschland und der Schweiz. Damit etablierte er sich als eine der prägendsten Figuren der LGBTQIA+-Bewegung.

Kontroversen schreckte von Praunheim nie zurück. 1991 outete er den Talkmaster Alfred Biolek und den Komiker Hape Kerkeling live im Fernsehen. Sein konfrontativer Stil – geprägt von durchdringendem Blick und unerbittlichem Nachfragen – wurde zu seinem Markenzeichen.

Doch sein Engagement ging weit über die Filmkunst hinaus. Er war Mitbegründer des Berliner Schwulenzentrums SchwuZ und sicherte die Finanzierung der Beratungsstelle Mann-O-Meter. Während der AIDS-Krise setzte er sich früh für Safer Sex ein und nutzte seine Plattform, um über Aufklärung und Prävention zu informieren.

Bis zuletzt blieb er kreativ tätig. Erst kürzlich veröffentlichte er „Satanische Sau“ und drehte „Rex Gildo: Der letzte Tanz“. Vor einer Woche heiratete er Sechting in einer privaten Zeremonie. Schon Monate zuvor hatte er seinen Tod für Oktober 2023 vorhergesagt – und sogar ein Gemälde für sein eigenes Grab entworfen.

Rosa von Praunheims Filme und sein Aktivismus veränderten das queere Kino und stärkten Generationen von LGBTQIA+-Aktivist:innen. Sein Erbe lebt weiter in den Organisationen, die er unterstützte, und den gesellschaftlichen Veränderungen, die er mit angestoßen hat. Die Wirkung seines Schaffens wird noch lange nachhallen.