Provokante *Salome*-Neuinszenierung an der Komischen Oper Berlin begeistert mit düsterer Ästhetik

Admin User
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Ein Gemälde, das ein paar tanzende Menschen mit Noten oben zeigt.

Provokante *Salome*-Neuinszenierung an der Komischen Oper Berlin begeistert mit düsterer Ästhetik

Die Komische Oper Berlin präsentiert eine kühn inszenierte Neuproduktion von Richard Strauss’ Salome. Unter der Regie von Evgeny Titov wird die biblische Erzählung mit einem markanten visuellen Stil und intensiven Darbietungen neu interpretiert. Die Oper, die bei ihrer Uraufführung das Publikum schockierte, fasziniert auch mehr als ein Jahrhundert später noch mit unverminderter Kraft.

Titovs Inszenierung spielt in einem schroffen, matt-goldenen Gewölbe, entworfen von Rufus Didwiszus. Die strenge Geometrie der Bühne spiegelt die gefangenen Begierden der Figuren wider – insbesondere Jokanaans inneren Kampf mit der Sehnsucht. Zwar bedient sich die Regie anfangs einer BDSM-Party-Ästhetik, doch dieser Ansatz verblasst in den entscheidenden Momenten und verliert so an Wirkung.

Die Salome der Komischen Oper Berlin bietet eine optisch beeindruckende und musikalisch überzeugende Deutung des Werks. Titovs Regie, kombiniert mit starken Gesangsdarbietungen, bewahrt die düstere Faszination der Geschichte. Die Produktion beweist einmal mehr, wie zeitlos Strauss’ Werk in seiner Fähigkeit ist, zu provozieren und zu begeistern.