Krankenhausgewalt: Können Bodycams die Sicherheit von Gesundheitsarbeitern verbessern?

Krankenhausgewalt: Können Bodycams die Sicherheit von Gesundheitsarbeitern verbessern?
Gewalt in Krankenhäusern: Können Bodycams das Pflegepersonal schützen?
Zunehmende Angriffe auf medizinisches Personal – NRW-Kliniken testen Körperkameras als Schutzmaßnahme. Was sie bringen – und wo ihre Grenzen liegen.
19. Dezember 2025, 19:36 Uhr
Das Dortmunder Krankenhaus hat angekündigt, bis 2026 Bodycams für Mitarbeiter einzuführen. Damit soll der wachsenden Gewalt gegen Beschäftigte im Gesundheitswesen begegnet werden. Aktuelle Vorfälle, darunter ein schwerer Angriff in Essen im September vergangenen Jahres, zwingen Kliniken zu neuen Sicherheitskonzepten.
In den Krankenhäusern Nordrhein-Westfalens hat die Gewalt gegen Mitarbeiter in den letzten sieben Jahren stark zugenommen. Zwischen 2017 und 2024 stiegen die gemeldeten Angriffe um mehr als 34 Prozent. Allein 2022 und 2023 verzeichneten die Behörden einen Anstieg um 22 bzw. 9 Prozent – im vergangenen Jahr wurden 1.705 Vorfälle registriert.
Ein besonders brutaler Übergriff im September 2024 im Essener Elisabeth-Krankenhaus, bei dem sechs Beschäftigte verletzt wurden, hat die Forderungen nach besserem Schutz verschärft. Das Dortmunder Krankenhaus setzt nun auf Bodycams als Abschreckung und Deeskalationsinstrument. Die Aufnahmen könnten zudem als Beweismittel in Strafverfahren dienen. Die Kameras sollen jedoch nur in Hochrisikosituationen aktiviert werden, und das Personal muss Betroffene vor der Aufnahme informieren. Dennoch gibt es Bedenken hinsichtlich des Patientendatenschutzes und des Persönlichkeitsschutzes. Experten zweifeln zudem an der Wirksamkeit der Kameras: Studien aus dem Polizeibereich zeigen uneinheitliche Ergebnisse darüber, ob Bodycams Gewalt tatsächlich verringern.
Selbst mit dem Einsatz von Körperkameras werden Krankenhäuser kaum allein auf diese Technologie setzen. Weitere Maßnahmen wie mehr Sicherheitspersonal und Schulungen für Mitarbeiter sollen Teil einer umfassenderen Sicherheitsstrategie sein. Ein konkreter Termin, wann die Kameras flächendeckend in den Kliniken der Region eingeführt werden, steht noch nicht fest.
Der Plan des Dortmunder Krankenhauses spiegelt die wachsende Sorge um die Arbeitssicherheit im Gesundheitssektor wider. Falls umgesetzt, könnten Bodycams als Beweismittel dienen und aggressive Übergriffe abschrecken – doch ihr tatsächlicher Nutzen bleibt ungewiss. Vor der geplanten Einführung 2026 muss die Klinik einen Ausgleich zwischen Sicherheitsbedürfnissen und strengen Datenschutzvorgaben finden.

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