PEM-Studie analysiert die Kritikalität von E-Motor-Materialien

PEM-Studie analysiert die Kritikalität von E-Motor-Materialien
PEM-Studie analysiert Kritikalität von Materialien für E-Motoren
Teaser: Eine Studie der RWTH Aachen untersucht die wichtigsten Rohstoffe für die Produktion von Elektromotoren – mit Fokus auf deren individuelle Versorgungsrisiken.
22. Dezember 2025, 10:11 Uhr
Eine aktuelle Studie der PEM-Gruppe der RWTH Aachen zeigt, wie stark Europa bei kritischen Materialien für die Elektromotorenproduktion von asiatischen Lieferketten abhängig ist. Untersucht wurden Seltene Erden, Kupfer, Elektroblech, Aluminium, Halbleiter und Isoliermaterialien – allesamt unverzichtbar für die Elektrifizierung der Mobilität auf dem Kontinent.
Laut dem Bericht ist Europa bei Seltenerdmetallen besonders von China abhängig, da deren Gewinnung technisch aufwendig und die heimische Produktion unwirtschaftlich ist. Eine Umstrukturierung der Lieferketten könnte 10 bis 15 Jahre dauern – kurzfristig bleibt die Region damit verwundbar.
Auch bei Halbleitern gibt es Herausforderungen: Europa deckt nur 10 % der weltweiten Produktion ab und hinkt asiatischen Konkurrenten um ein Jahrzehnt hinterher. Taiwan, Südkorea und China dominieren den Markt, während Deutschland 2024 noch 62 % seiner Halbleitermaterialien direkt aus China importierte. Als Gegenmaßnahme wird unter anderem das Potenzial ukrainischer Vorkommen von Germanium, Lithium und Mangan erkundet. Bei Kupfer sind die Bestände zwar aktuell ausreichend, doch die Studie betont die Notwendigkeit besserer Recyclingverfahren, um hochwertige Wiederverwertung zu sichern. Bei anderen Materialien sind Kostendruck und regulatorische Hürden oft ein Hindernis – hier ist eine Reduzierung des Verbrauchs häufig praktikabler als die Suche nach Alternativen. Deutsche und europäische Hersteller setzen daher zunehmend auf Substitutionsstrategien und den sparsameren Einsatz kritischer Rohstoffe in elektrischen Antrieben.
Die Ergebnisse unterstreichen, wie anfällig Europas Weg zur E-Mobilität für Lieferkettenrisiken ist. Ohne schnellere Fortschritte bei heimischer Produktion oder Recycling drohen Verzögerungen bei der Verkehrswende. Entwickler passen bereits Designs an, um weniger knappe Materialien zu verwenden – langfristig sind jedoch tiefgreifendere Veränderungen nötig.

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