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Ein Lagerraum voller Numerous Flaschen und Dosen, mit einem zentralen Banner, das die Supra-Marke anzeigt, und einem Logo in der rechten unteren Ecke, das LM bezeichnet.

Gerresheimer Aktie: Großbank zieht sich zurück

Gerresheimer-Aktie: Große Bank zieht sich zurück

Die Turbulenzen beim Düsseldorfer Verpackungsspezialisten reißen nicht ab. Kurz vor Jahresende sorgt eine Stimmrechtsmitteilung von BNP Paribas für Aufsehen: Die französische Großbank hat ihre gemeldeten Anteile praktisch auf null gesetzt. In einem Umfeld, das bereits von Gewinnwarnungen und behördlichen Prüfungen geprägt ist, sendet dieses Signal...

  1. Dezember 2025, 23:57 Uhr

Für Gerresheimer wird es ein unruhiges Jahr: Seit Januar hat sich der Aktienkurs um über 61 % eingebrochen. Das Unternehmen gab 2025 bereits drei Gewinnwarnungen heraus, wobei der organische Umsatz voraussichtlich um 2 bis 4 % sinken wird. Gleichzeitig verstärken eine laufende Regulierungsuntersuchung und eine strategische Neuausrichtung die Unsicherheit.

Die Probleme des Konzerns haben ihre Ursache vor allem in der schwachen Performance der Sparten Kosmetikverpackungen und orale Medikamentenbehälter. Hohe Anlaufkosten für neue Produktionslinien belasten zusätzlich die Margen. Hinzu kommt eine seit September 2025 laufende Untersuchung der BaFin wegen des Verdachts auf Bilanzverstöße, die zu einer hohen Leerverkaufsquote und weiter sinkendem Investorenvertrauen geführt hat.

Unter dem kommissarischen Vorstandsvorsitzenden Uwe Röhrhoff vollzieht Gerresheimer nun einen Portfolio-Umbau. Ein zentraler Schritt ist die geplante Ausgliederung und mögliche Veräußerung des Hohlglas-Geschäfts im Jahr 2026. Um die Verluste auszugleichen, peilt das Unternehmen in diesem Jahr Erlöse von 200 Millionen Euro im GLP-1-Medikamentensektor an. Die Aktionärsstruktur hat sich indes stark verändert: BNP Paribas, das zuvor 5,54 % der Stimmrechte hielt (davon 4,18 % direkt sowie weitere Anteile über Finanzinstrumente), hat seine gemeldete Beteiligung unter Berufung auf eine „Handelsbuch-Ausnahme“ auf null reduziert. Größter bekannter Aktionär bleibt JPMorgan Chase & Co. mit 8,56 % (3,20 % direkt, 5,36 % über Aktientauschgeschäfte). Die Gerresheimer-Aktie notiert derzeit bei 27,16 Euro – weit entfernt vom 52-Wochen-Hoch von 82,00 Euro.

Die Zukunft von Gerresheimer hängt nun davon ab, ob es gelingt, die Geschäfte zu stabilisieren und die geplante Trennung vom Hohlglas-Bereich umzusetzen. Die Entwicklung im GLP-1-Sektor wird als möglicher Wendepunkt genau beobachtet. Angesichts der anhaltenden regulatorischen Prüfungen und finanziellen Belastungen bleiben Anleger jedoch vorerst zurückhaltend.