Oktoberfest 2025: Bier, Wurst, Business

Oktoberfest 2025: Bier, Wurst, Business

Oktoberfest 2025: Bier, Bratwurst und Business

Alkoholfreies Bier und Videoüberwachung: Das Münchner Oktoberfest verändert sich – und bleibt doch sich selbst treu. Ein Kommentar.

1. September 2025, 10:00 Uhr

Das Münchner Oktoberfest hat seine Tore geöffnet und zieht über 16 Tage Millionen Besucher an. Das Fest verbindet jahrhundertealte Traditionen mit modernem Wirtschaftstreiben – ein Mix aus Bier, kulinarischen Köstlichkeiten und Unterhaltung im Großformat. Doch hinter dem Feiern steckt ein florierender Wirtschaftsmotor, geprägt von Gastfreundschaft und Netzwerken.

In diesem Jahr werden auf der Theresienwiese zwischen sechs und sieben Millionen Gäste erwartet. Jeder Besucher gibt im Schnitt etwa 90 Euro aus, was dem Fest selbst einen Umsatz von geschätzten 634 Millionen Euro bescheren dürfte. Für die gesamte Stadt München bedeutet das einen wirtschaftlichen Aufschwung von rund 1,5 Milliarden Euro.

Bier bleibt das Herzstück des Festes: Ein Liter (eine Maß) kostet zwischen 14,50 und 17,80 Euro. Die begehrten Plätze in den Festzelten sind heiß umkämpft – je nach Tag und Uhrzeit liegen die Preise für einen Tisch zwischen 700 und 2.350 Euro. Viele Unternehmen sichern sich diese Plätze, um Kunden zu bewirten oder Geschäfte zu besiegeln. Neu in diesem Jahr: alkoholfreie Bieroptionen und eine verstärkte Videoüberwachung. An etwa der Hälfte der Stände und in einigen Zelten wird mittlerweile bargeldlos gezahlt. Wer in der Nähe des Festgeländes übernachten möchte, muss mit Preisen von bis zu 1.500 Euro pro Nacht rechnen – günstigere Alternativen bieten temporäre Zeltunterkünfte.

Doch das Oktoberfest ist mehr als nur ein Volksfest: Es ist eine wichtige Business-Plattform. Firmen nutzen die Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen – nicht selten werden Verträge über Bierkrüge und Brezeln geschlossen.

Das Oktoberfest bleibt ein zentraler Wirtschaftsfaktor für München, eine Symbiose aus Tradition und Kommerz. Die Mischung aus Gastfreundschaft, Netzwerken und hohem Konsum sichert dem Fest seinen Platz als eines der lukrativsten öffentlichen Großereignisse der Welt. Die Veranstalter passen sich kontinuierlich an – zwischen Bewahrung des Erbes und modernen Anforderungen wie digitalen Zahlungssystemen oder Sicherheitsupdates.