Digitalpakt 2.0: Solinger Schulen begrüßen Einigung - Aber die Liste der Mängel bleibt lang

Admin User
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Ein Schwarz-Weiß-Bild, das die architektonische Gestaltung eines Gebäudes zeigt und an digitale Kunst erinnert.

Digitalpakt 2.0: Solinger Schulen begrüßen Einigung - Aber die Liste der Mängel bleibt lang

DigitalPakt 2.0: Solinger Schulen begrüßen die Einigung – doch die Mängelliste bleibt lang

Solingen – Nach über einem Jahr Stillstand gibt es endlich Bewegung bei der digitalen Ausstattung der Schulen: Bund und Länder haben sich auf den DigitalPakt 2.0 verständigt. In Solingen wird die Entscheidung grundsätzlich begrüßt – von Euphorie kann jedoch keine Rede sein. Zu viele Baustellen gibt es noch, zu viele Geräte liegen seit Langem defekt in den Regalen.

Nach monatelangen Verzögerungen haben Bund und Länder endlich den DigitalPakt 2.0 auf den Weg gebracht, um die technische Ausstattung von Schulen in ganz Deutschland zu modernisieren. Die Entscheidung bringt Entlastung für Städte wie Solingen, wo veraltete Geräte und verschobene Reparaturen seit Monaten für Frust sorgen. Doch trotz des Fortschritts fällt die Reaktion verhalten aus – angesichts des Ausmaßes der anstehenden Herausforderungen.

Die Solinger Schulen kämpfen seit über einem Jahr mit defekter Technik und veralteter Ausstattung. Ohne klare Finanzierungsperspektiven wurden Reparaturen und Neubeschaffungen aufgeschoben, sodass Lehrer:innen und Schüler:innen mit unzuverlässigen Arbeitsmitteln zurechtkommen mussten. Der neue Pakt schafft nun Planungssicherheit für fünf Jahre – etwas, das lokale Verantwortliche als essenziell für eine nachhaltige Modernisierung bezeichnen.

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) begrüßt zwar die Einigung, betont jedoch, dass der bloße Austausch defekter Geräte nicht ausreicht. Schulen brauchen mehr als nur Hardware – gefragt sind moderne Lehrmethoden, eine KI-taugliche Infrastruktur und fundierte digitale Weiterbildungen für das Personal. Die Gewerkschaft fordert eine schnelle, bürokratiearme Mittelvergabe sowie klare Regeln, um sicherzustellen, dass das Geld tatsächlich in die Bildungsentwicklung fließt und nicht nur kurzfristige Lücken stopft.

Doch das Budget des DigitalPakt 2.0 fällt kleiner aus als das seines Vorgängers. Zwar haben sich alle 16 Bundesländer zu einer Kofinanzierung verpflichtet, die insgesamt 2,5 Milliarden Euro umfasst – Kritiker:innen warnen jedoch, dass die Länder eigene Ausgaben gegen die Bundesmittel aufrechnen könnten. Dadurch könnte sich die tatsächliche Investition verringern, sodass die Schulen am Ende weniger Unterstützung erhalten als erwartet. Der VBE fordert bereits jetzt frühzeitige Gespräche über einen DigitalPakt 3.0, um nach Ablauf der aktuellen Vereinbarung keine neue Finanzierungslücke entstehen zu lassen. Digitale Bildung sei kein vorübergehendes Projekt, sondern ein dauerhafter Bedarf, argumentiert der Verband. Ohne kontinuierliche Förderung drohten die Schulen selbst mit dem aktuellen Plan erneut den Anschluss zu verlieren.

Der neue Pakt bietet Solingen und anderen Kommunen die Chance, die digitale Infrastruktur ihrer Schulen zu modernisieren. Fünf Jahre Planungssicherheit helfen zwar – doch das gekürzte Budget und mögliche Verrechnungen könnten die Wirkung begrenzen. Für nachhaltige Veränderungen muss digitale Bildung laut VBE als dauerhafte Priorität behandelt werden – und nicht als einmalige Investition.